Besondere Begegnung: Wolke Hegenbarth trifft Patenkind

Foto: Hartmut Schwarzbach

Wolke Hegenbarth (44) unterstützt seit rund 20 Jahren die Arbeit von Plan International. Jetzt besuchte die beliebte Schauspielerin ihr Patenkind in Mosambik. Im Plan Post-Interview berichtet sie von der besonderen Begegnung.

Plan Post: Seit Jahrzehnten bist du in Afrika unterwegs, hast dort enge Freundschaften und verfolgst berufliche Projekte. Könnte man sagen, dass du auf diesem Kontinent zu Hause bist?

Wolke Hegenbarth: Meine Entscheidung nach dem Abitur 1999 in Afrika ein Praktikum zu machen, hat de facto mein Leben verändert. Seit nunmehr 25 Jahren bin ich im südlichen Afrika emotional zu Hause und daraus hat sich 2003 auch mein Engagement für Plan International entwickelt.


Gerade bist du nach Mosambik gereist – weshalb dieses Land?
Mosambik war für mich eine Premiere. Nachdem ich mit Plan International 2012 schon nach Sambia reisen durfte, um dort mein Patenkind zu besuchen, ist es dieses Mal Mosambik geworden.

Schauspielerin Wolke Hegenbarth sitzt mit einem Mädchen und seiner Oma beisammen
Die Schauspielerin und Plan-Patin Wolke Hegenbarth trifft sich in Mosambik mit ihrem Patenkind Neusia (10) und Großmutter Salmia Hartmut Schwarzbach

„Seit nunmehr 25 Jahren bin ich im südlichen Afrika emotional zu Hause.“

Wolke Hegenbarth (44), Schauspielerin und Plan-Patin
Eine Frau mit einem Mädchen
Patenkind Neusia (10) schloss Wolke Hegenbarth sofort in ihr Herz Hartmut Schwarzbach
Traditionelle Tänzer in einem Dorf
Wolke Hegenbarth war die erste auswärtige Besucherin in der Gemeinde, buchstäblich das gesamte Dorf kam daher zur Begrüßung des weit gereisten Gastes Hartmut Schwarzbach

Neusia heißt dein Patenkind, das du dort getroffen hast. Was bleibt dir von der Begegnung besonders in Erinnerung?
Die Offenheit, mit der Neusia mir begegnet ist, war so rührend und warmherzig. Da kommt eine völlig fremde Person von weit hergereist und sie hatte so gar keine Scheu, mich zu begrüßen und zu umarmen. Sie wich mir für den Rest unseres Besuches auch nicht mehr von der Seite. Obwohl wir uns bis dahin persönlich nicht kannten, fühlten wir uns einander sehr verbunden.

„Die Offenheit, mit der Neusia mir begegnet ist, war so warmherzig.“

Wolke Hegenbarth (44), Schauspielerin und Plan-Patin

Wir haben gehört, dass dein Patenkind zeitweise von seiner Großmutter erzogen wurde. Ist das nicht ungewöhnlich?
Ich kenne das bereits aus Südafrika, wo Kinder auch oft von den Großeltern erzogen werden. Es ist keine Seltenheit, dass Eltern für die Arbeit die Heimatregion verlassen müssen, manchmal sogar das Land. Neusias Vater zum Beispiel arbeitet gerade in Südafrika. Die wirtschaftlichen Zwänge erfordern auch von Kindern einen hohen Tribut.

Ein Jeep rollt über sandige Wege
Ein abgelegenes Dorf in der Provinz Inhambane im Süden von Mosambik ist das Ziel der Reise Hartmut Schwarzbach

Erzähle uns gern ein wenig mehr von dem Lebensumfeld deines Patenkindes. Was ist dir dort aufgefallen? Wie sieht es in der Umgebung von Neusia aus?
Auffallend war zuerst einmal die relativ lange Anreise über unbefestigte Straßen in eine Region, ohne Strom und Kanalisation. Wir durften eine intakt wirkende Dorfgemeinschaft besuchen, deren Alltag ohne so wichtige Infrastruktur natürlich nicht einfach ist. Deswegen ist die Arbeit von Plan International auch so wichtig. Seitdem Plan dort aktiv ist, wurden eine Schule, ein medizinisches Zentrum und eine Wasserstelle, die gut zu erreichen ist, gebaut. Das vereinfacht das Leben natürlich enorm. Und der weniger als einen Kilometer kurze Schulweg verbessert auch die Bildungschancen der Kinder erheblich.

„Die Arbeit von Plan International ist so wichtig.“

Wolke Hegenbarth (44), Schauspielerin und Plan-Patin

Mit dir ist dein vierjähriger Sohn Avi gereist. Wie hat er den Kontrast zum Alltag hierzulande erlebt?
Avi ist aufgrund seines Alters und seiner Persönlichkeit völlig unvoreingenommen in diese Situation reingegangen, war nach gefühlt zwei Minuten vor Ort voll integriert und hat mit den anderen Kindern gespielt. Ich glaube, dass Kinder da wesentlich barrierefreier unterwegs sind als wir. Und es war für mich einfach schön zu sehen, dass mein Kind keine Berührungsängste hatte, trotz Sprachbarriere. So stelle ich mir sein Verhalten in einer neuen Umgebung im besten Fall vor: Offen, unvoreingenommen und freundlich.

Eine Menschengruppe steht am Brunnen
Neusias Mutter und Schwesterchen sowie die Großeltern und die Großtante verabschieden Wolke Hegenbarth Hartmut Schwarzbach

Seit 2003 unterstützt du Plan International, bist also ein echter Fan unserer Arbeit. Was liegt dir dabei besonders am Herzen?
Da ich Plan International schon so lange unterstütze, hatte ich das Privileg, schon viele tolle Projekte und Initiativen zu sehen, sodass ich nach wie vor vollends von Plans Arbeit überzeugt bin. Wir, denen es in Deutschland so gut geht, können Anteil nehmen an einer positiven Entwicklung in Teilen der Welt, in der Menschen nicht in eine privilegierte Situation hineingeboren wurden, so wie wir. Sinnvoller kann man sein Geld nicht nutzen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns und das anschließende Video genommen hast.

Mit einer Patenschaft helfen

In Mosambik ist Plan International besonders bei der Betreuung von HIV-Infizierten engagiert. Betroffen sind vielfach indirekt deren Kinder. Wir bilden Gesundheitsteams aus, die sich sowohl um Erkrankte als auch um Waisenkinder kümmern. Darüber hinaus leisten wir Aufklärungsarbeit und organisieren frühkindliche sowie berufliche Bildungsangebote.

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