Wir arbeiten Hand in Hand mit Kindern und Jugendlichen, um ihre Rechte zu stärken – in mehr als 75 Ländern weltweit, auch und gerade mit unserem Patenschaftsmodell. Wenn sich mit der Zeit die Gesamtsituation in einem Programmland verbessert, so ist das nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für uns ein Grund zur Freude.
Thailand ist so ein Land, das enorme Entwicklungsschritte gemacht hat. Das südostasiatische Land erlebte in den vergangenen Jahrzehnten ein stabiles Wirtschaftswachstum. Das half unter anderem dabei, den Anteil der Menschen, die in Armut leben, zu reduzieren. Die Armutsrate sank von über 65 Prozent in den 1980er Jahren auf unter 10 Prozent im Jahr 2018.
Auch die Entwicklung in anderen Bereichen ist beachtlich: 95 Prozent der Schulkinder in Thailand schließen heutzutage die Grundschule ab und über 98 Prozent der Bevölkerung hat Zugang zu sicherem Trinkwasser. Das Gesundheitssystem hat sich ebenfalls positiv entwickelt und für den Schutz von Kindern und Jugendlichen wurden rechtliche Rahmen geschaffen.
Plan-Partnerländer wie Thailand werden nicht zufällig bestimmt, sondern nach bestimmten Kriterien. Parameter wie die allgemeine wirtschaftliche Lage, die Rate der in Armut lebenden Menschen, die gesundheitliche Versorgung oder der Bildungsstand spielen dabei eine Rolle. Die Situation der Kinder und die Achtung ihrer Rechte in einem Land sind eng mit diesen Kriterien verknüpft, die im sogenannten Human Development Index (HDI) abgebildet werden, den die Vereinten Nationen herausgeben.
„Die Gemeinden sind nun in der Lage, die Herausforderungen eigenständig zu bewältigen.“
Anfangs arbeitete Plan International nur im Nordosten von Thailand und in der Hauptstadt Bangkok. Nach und nach kamen immer mehr Partnergemeinden hinzu, in den vergangenen Jahrzehnten waren es insgesamt mehr als 1.000.
Plan International begann seine Programmarbeit in Thailand 1981. Die Situation hat sich seitdem so sehr zum Besseren entwickelt, dass wir nach sorgfältiger Überlegung beschlossen haben, die Patenschaftsarbeit im Sommer 2022 einzustellen und die vorhandenen Ressourcen in Ländern einzusetzen, in denen die Dringlichkeit und der Bedarf an einer Förderung wesentlich größer sind.
Ganz zentral für unsere Arbeit war und ist immer die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen. Nur wenn sie selbst ihre Rechte kennen, können sie für sich und ihre Überzeugungen eintreten und sich Gehör verschaffen.
Mit Unterstützung unserer Pat:innen konnten wir die Gleichberechtigung von Kindern unter anderem in Chiang Rai im Norden von Thailand fördern. Die Kinder nahmen etwa an lokalen Jugendgruppen teil, wo sie über ihre Rechte und die Gleichberechtigung der Geschlechter informiert wurden. Wir unterstützten bei der Gründung von Kinderschutzkomitees auf Gemeindeebene, wodurch Gemeindemitglieder nun Kindesmissbrauch besser erkennen und verfolgen können. So wird Gewalt gegen Kinder vorgebeugt und reduziert. Die Kinder in unseren Partnergemeinden wissen, wo sie im Notfall Hilfe finden können.
In unserem Projektgebiet in Chiang Rai war Plan International mehr als zehn Jahre tätig. In dieser Zeit hat die Unterstützung unserer Pat:innen dazu beigetragen, das Leben von mehr als 89.000 Menschen zu verbessern, insbesondere das der Kinder. Sie profitierten von den Gemeinschaftsprojekten, die ihnen zum Beispiel einen besseren Zugang zu Bildung verschafften.
Ein wichtiger Schritt für die Mädchen und Jungen auf dem Weg in eine bessere Zukunft waren auch Maßnahmen zur Geburtenregistrierung einschließlich der Vergabe von Ausweispapieren. Staatenlosigkeit – vor allem unter den abgelegen lebenden Volksgruppen – verhindert eine berufliche sowie gesellschaftliche Entwicklung. Ohne Ausweispapiere können Hochschulen nicht besucht werden, im Erwachsenenalter bleiben Kredite, offizielle Heiraten sowie besser bezahlte Berufe unerreichbar.
Auch andere grundlegende Maßnahmen wurden von unseren Teams umgesetzt, wie die Versorgung mit sauberem Wasser, die zur Eindämmung von lebensbedrohlichen Krankheiten beitragen und gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern umgesetzt wurden.
„Dank der Patenschaftsbeiträge werden nun die Stimmen der Kinder gehört und sie wachsen in einer sicheren Umgebung auf.“
Bildung kann ein wirkungsvoller Hebel auf dem Weg aus der Armut sein, insbesondere für Mädchen. Mit Hilfe der Patenschaftsbeiträge hat Plan International den Kindern Lernpakete und neue Schulmaterialien zur Verfügung gestellt, wodurch sie ihre Lese- und Schreibfähigkeiten ausbauen konnten. Nun können mehr Kinder in einer sicheren und freundlichen Umgebung lernen und spielen und dabei wichtige Fähigkeiten erwerben und ihr Wissen vertiefen.
Zusätzlich konnten Fachkräfte für frühkindliche Betreuung und Entwicklung im Rahmen von Schulungen ihr Wissen erweitern. Sie sind nun in der Lage, neue Unterrichtsmethoden anzuwenden und mit den Kindern ansprechende Spiel- und Freizeitaktivitäten durchzuführen. Für einen besseren Zugang zu Lernmaterialien sorgten wir durch mobile Bibliotheken in den Gemeinden, die von mehr als 700 Vorschulkindern genutzt werden.
Plan International wird sich auch nach dem Abschluss der Patenschaftsprogramme weiterhin in Thailand engagieren. Mit Einzelprojekten sichern wir erzielte Projekterfolge und/oder bauen sie aus. Unsere langjährige Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie den lokalen Behörden unterstützt die Umsetzung neuer Vorhaben, wie zum Beispiel die Förderung bedürftiger Gemeinden in der Mekong-Region im Norden und Osten des Landes sowie für die Unterstützung von Migrant:innen aus Kambodscha und Myanmar.