Free to be online?

Unabhängig davon, ob geschlechtsspezifische Gewalt im Internet oder auf der Straße stattfindet: Sie ist ein gesellschaftliches Phänomen, das häufig aus der veralteten Vorstellung resultiert, Mädchen und Frauen seien weniger wert und das „schwache Geschlecht“.

Neben effektiven Meldemechanismen und neuen Gesetzen, die die Strafverfolgung von Hass im Netz verbessern, müssen daher auch schädliche Stereotype verändert werden. Denn diese suggerieren Jungen und Männern in unserer Gesellschaft häufig, sie hätten das Recht, Mädchen und Frauen zu beleidigen, sie wegen ihres Aussehens oder ihrer Meinung zu demütigen, ihnen Gewalt anzudrohen oder sie mit unerwünschten Fotos zu belästigen.

Dies hat nicht nur Auswirkungen auf ihr persönliches Leben und schränkt ihre Freiheit ein, sondern ist auch ein Ausdruck fehlender Gleichberechtigung. Damit jedes Mädchen selbst über sein Leben bestimmen und die Welt um sich herum mitgestalten kann, setzen wir in unserer Programmarbeit auf einen sogenannten gendertransformativen Ansatz. Das heißt, wir gehen nicht nur die Symptome von Geschlechterungleichheit an, sondern auch die Ursachen – zu denen auch Geschlechternormen gehören. Jungen und Männer werden aktiv in die Arbeit für Gleichberechtigung eingebunden. Denn damit Geschlechtergerechtigkeit erreicht werden kann, müssen auch sie einbezogen und dazu ermutigt werden, sich kritisch mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Männlichkeit auseinanderzusetzen.