Gesundheit und Frühbildung für Kinder in Togo
Frühkindliche Bildung legt den Grundstein für den späteren Schulerfolg. Für Kinder in Togo ist es jedoch schwer, frühe Bildung zu erhalten. Denn es fehlen Kindergärten und Vorschulen. Außerdem bedrohen Krankheiten wie Malaria und Lungenentzündung, Mangelernährung und Durchfallerkrankungen ein gesundes Aufwachsen der Kinder. Durch eine mobile Klinik und den Bau von Kindergärten sowie Schulungen für Gesundheitshelfer:innen und Eltern wollen wir diesen Herausforderungen begegnen.
Projektlaufzeit Oktober 2024 - Juli 2027
Ziele- Gesunde Entwicklung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren
- Verbesserte Gesundheitsversorgung für Schwangere, Mütter und Kleinkinder
- Zugang zu frühkindlicher Förderung
- Bau und Ausstattung von zwei Kindergärten
- Schulungen für Eltern zu positiver Erziehung und aktiver Vaterschaft
- Gesundheitsuntersuchungen für 17.460 Kleinkinder sowie 3.750 Schwangere und stillende Frauen
- Fortbildungen für 180 Erzieher:innen zu inklusiver frühkindlicher Bildung
- Stärkung der unternehmerischen Fähigkeiten von 1.440 Eltern
Was uns in Togo erwartet
In Togo, wo 28 Prozent der Menschen in extremer Armut leben, wird die gesunde Entwicklung der Kinder von zahlreichen Faktoren beeinträchtigt. Mangelernährung und Krankheiten wie Malaria und Lungenentzündung sind die Hauptursachen für die landesweit hohen Zahlen von Kindersterblichkeit: 63 von 1.000 Kindern erreichen nicht das fünfte Lebensjahr. Eine schlechte Gesundheitsversorgung, aber auch Vernachlässigung, Gewalt und fehlende frühkindliche Förderung führen dazu, dass die Kinder ihr Entwicklungspotenzial nicht ausschöpfen können. Nur 20 Prozent der Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 5 Jahren besuchen eine Vorschule.
Im Projektgebiet in der Region Centrale haben viele Schwangere und Mütter keinen Zugang zu Gesundheitsleistungen. Ebenso fehlt es an Kindergärten und früher Förderung. In den Familien herrschen oft patriarchale Strukturen vor, die dazu führen, dass sich Väter nur wenig um die Betreuung ihrer Kinder kümmern.
Projektaktivitäten Oktober 2024 - Juli 2027
Mit dem Ziel, die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit in der Region zu senken, werden Geburtshelfer:innen in Wiederbelebungstechniken und Mutter-Kind-Betreuung geschult. Mithilfe einer mobilen Klinik bringen wir dringend benötigte Gesundheitsleistungen wie Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheits-Check-ups und Impfungen zu rund 4.500 Kleinkindern sowie 3.750 Schwangeren und stillenden Frauen. Unterernährung bei Kindern ist im Projektgebiet ein großes Problem. Um Mangelernährung frühzeitig zu erkennen, führen wir aktive Screenings durch, mit denen wir den Ernährungszustand von rund 12.960 Kindern im Alter bis fünf Jahren erfassen. Gesundheitshelfer:innen beraten Familien und Elterngruppen zu grundlegenden Ernährungsund Hygienepraktiken. So können beispielsweise Durchfallerkrankungen, die häufig zu Unterernährung führen, verhindert werden. Schließlich verstärken wir die Teams der Gesundheitshelfer:innen und schulen 120 Gemeindemitglieder zu Ernährungsthemen, den besonderen Bedürfnissen von Kindern und Schwangeren sowie der Zubereitung gesunder Mahlzeiten mit lokalen Lebensmitteln.
Um die Kompetenzen von Vätern und Müttern in frühkindlicher Förderung zu stärken, führen wir in 60 Projektgemeinden Schulungen zu positiver Elternschaft, früher Bildung und Kinderschutz durch. Zudem veranstalten wir Gemeindedialoge mit rund 1.800 Teilnehmer:innen. Auch hier geht es um aufmerksame und liebevolle Fürsorge, aktive Vaterschaft und positive Erziehung. Dabei werden unter anderem schädliche Normen und Praktiken besprochen, die sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken können.
Zudem soll das Engagement der Väter gestärkt werden, indem 60 Väter zu sogenannten Dad Champions ausgebildet werden. Der Ansatz zielt darauf, Männer in die Gesundheitsförderung für Frauen und Kinder miteinzubeziehen. Zugleich sollen die Dad Champions dazu beitragen, dass Gesundheitsdienste für Mütter und Kinder, insbesondere Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen, stärker in Anspruch genommen werden.
180 Erzieher:innen aus 89 Kindergärten im Projektgebiet schulen wir in frühkindlicher Förderung, Klassenraumgestaltung und positiver Lernumgebung, dem Erkennen von besonderen Bedürfnissen sowie der Zusammenarbeit mit den Eltern. Um die Anmeldung von Mädchen und Jungen in den Kindergärten zu unterstützen, wo sie durch Lernspiele, künstlerische Aktivitäten und strukturierte Lernerfahrungen gefördert werden, nehmen 178 Mitglieder von Gemeindeentwicklungskomitees an Schulungen teil.
Ausbau von Kindergärten
Weil es in der Region zu wenig Einrichtungen zur frühkindlichen Förderung gibt, bauen wir in Akonta und Affosala Kopé zwei neue Kindergärten. Hier werden Mädchen und Jungen im Alter von drei bis fünf Jahren inklusive und hochwertige Vorschulbildung erhalten. Jeder Kindergarten wird drei Klassenräume, ein Büro, Sanitäranlagen, einen Spielplatz und einen Solarbrunnen umfassen.
1.440 Eltern von Kindern im Alter bis sechs Jahren schulen wir in Einkommen schaffenden Aktivitäten sowie dem Management von Unternehmenskooperativen. In den Schulungen lernen sie, wie sie ihre Unternehmen gut verwalten, sich gegenseitig unterstützen und ein konsolidiertes Gemeinschaftsvermögen aufbauen. Die Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage soll den Eltern helfen, ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Kinder zu decken, insbesondere im Bereich der frühkindlichen Bildung. 45 erfolgversprechende Unternehmensinitiativen werden zusätzlich eine finanzielle Unterstützung erhalten. Die Auswahl der Unternehmen erfolgt durch ein Expert:innenteam, welches die eingereichten Geschäftspläne anhand festgelegter Kriterien analysiert und bewertet. Das Expert:innenteam wird die Unternehmen darüber hinaus begleiten, um eine gelungene Umsetzung zu garantieren und bei Bedarf technische Unterstützung zu leisten. Es ist davon auszugehen, dass diese Initiativen auch andere Gemeindemitglieder ermutigen, eigene Unternehmen zu gründen, und die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden dadurch weiter gefördert wird.
Was wir erreichen wollen
Inklusive frühkindliche Bildung und Erziehung
Mit diesem Projekt wollen wir Kindern im Alter bis sechs Jahren ein gesundes Aufwachsen und frühkindliche Förderung ermöglichen. Dafür verbessern wir den Zugang zu Gesundheitsdiensten für Schwangere, Mütter und Kleinkinder und fördern eine qualitativ hochwertige sowie inklusive frühkindliche Bildung. In Akonta und Affosala Kopé bauen wir je einen Kindergarten mit Sanitäranlagen, Brunnen und Spielplatz. 180 Erzieher:innen schulen wir in fürsorglicher Erziehung, kindgerechten Unterrichtsmethoden und Gewaltprävention.
Engagement der Väter und Mutter-Kind-Gesundheit stärken
Auch die Eltern stärken wir im Bereich frühkindliche Bildung und ermutigen insbesondere Väter, sich stärker an der Betreuung und Förderung ihrer Kinder zu beteiligen. So wollen wir die Gleichberechtigung fördern und alte Rollenmuster aufbrechen, welche allein den Frauen die Hausarbeit und Betreuung der Kinder zuweist. 1.440 Eltern schulen wir in Unternehmertum und Einkommen schaffenden Aktivitäten. Um Schwangeren, Müttern und Kindern, die weit von einem Gesundheitszentrum entfernt leben, Zugang zu Schwangerschaftsvor- und -nachsorge sowie Impfungen zu ermöglichen, setzen wir eine mobile Klinik ein. Zusätzlich führen wir regelmäßige Screenings durch, um den Ernährungszustand der Kinder zu kontrollieren.
Das Projekt wird in den drei Präfekturen Sotouboua, Tchamba und Tchaoudjo umgesetzt. Dabei erreichen wir 20.060 Kinder sowie 4.947 Frauen und 1.230 Männer. Weitere 3.350 Kinder und 11.520 Erwachsene profitieren indirekt von den Projektmaßnahmen.
Projekteindrücke: Schwangerschaftsvorsorge in Togo
„Anfangs war es eine Herausforderung, das Vertrauen der Eltern zu gewinnen“, erzählt Sonia. „Viele waren nicht bereit, uns bei Hausbesuchen zu empfangen, und nur vier von zehn Frauen nahmen an Untersuchungen zur Schwangerschaftsvorsorge teil.“
Seit die 33-jährige Sonia in ihrer Gemeinde Schwangere und Mütter zu gesundheitlichen Themen berät, nehmen immer mehr junge Frauen an Vorsorgeuntersuchungen teil. Sonia ist Gesundheitshelferin in ihrem Dorf etwa 80 km von Lomé, der Hauptstadt Togos, entfernt.
Dank Sonias engagierter Arbeit haben die Frauen im Dorf ihre anfängliche Skepsis überwunden. Viele Eltern wissen inzwischen, wie wichtig die Betreuung rund um die Geburt und die nachfolgenden Gesundheitsuntersuchungen für die Entwicklung ihrer Kinder sind.
Aktuelle Projektbeschreibung
Beispielhafte Projektausgaben
49 EUR
kostet ein Schulungskit für Eltern mit Lehrund Spielmaterial zur frühkindlichen Förderung
128 EUR
brauchen wir, um ein Elternpaar in positiver Erziehung und aktiver Vaterschaft zu schulen
193 EUR
kostet die Fortbildung für eine:n Erzieher:in zu kindgerechten Lehrmethoden und der Gestaltung eines positiven Lernumfelds
Meinungen unserer Pat:innen und Spender:innen
Nachhaltige Hilfe, die ankommt
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