Vor allem in Großstädten werden Mädchen und junge Frauen Opfer von sexueller Belästigung, Gewalt oder Missbrauch. Nur wenige Mitmenschen helfen ihnen in solchen Situationen, was meist an gesellschaftlichen Normen und einer Diskriminierung der Geschlechter liegt. Mit diesem Projekt ermutigen wir Mädchen und junge Frauen, aktiv zu werden und sich gemeinsam mit Jungen und jungen Männern für einen Wandel in der Gesellschaft einzusetzen. So sollen Geschlechtergerechtigkeit, die Sicherheit von Mädchen und Frauen in Städten sowie ihre Beteiligung an öffentlichen Entscheidungsprozessen gefördert werden.
Eine Besonderheit unseres Projekts ist die Arbeit mit Fahrern von Motorrikschas, Mikrobussen und Taxen. Sie lernen, Fälle von sexueller Belästigung zu erkennen und sich für den Schutz von Mädchen einzusetzen. Während der CoronaPandemie wurden die Trainings um Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 erweitert. Um mit den jungen Teilnehmer:innen während der Pandemie im Gespräch zu bleiben, mussten digitale Formate gefunden werden. Doch viele haben keinen Zugang zum Internet, zu Computern oder Smartphones. Das Umdenken bot die Chance, neue Methoden auszuprobieren, etwa Malworkshops.
Im Berichtszeitraum konnten gute Beziehungen zum nationalen Rat für Kindheit und Mutterschaft (NCCM), sowie zum nationalen Rat für Frauen (NCW) etabliert werden. Repräsentant:innen dieser Behörden nahmen an Trainings- und Koordinierungstreffen teil; Plan International bekommt nun von offizieller Seite Unterstützung bei der Projektimplementierung an öffentlichen Schulen.
Für die Zukunft sind weitere Trainings geplant, die unter anderem auf die Konzepte von Gender und Maskulinität eingehen werden. Dadurch sollen bei spielsweise Rikscha und Taxifahrer für einen gesellschaftlichen Wandel gewonnen werden.
Unser System der Wirkungsmessung beinhaltet die laufende Erfassung aller Projektaktivitäten. Dazu erfolgte bei Projektbeginn eine Basisdatenerhebung durch repräsentative Befragungen und Diskussionsrunden. Neben Jugendlichen und deren Eltern nahmen auch lokale Autoritäten sowie Betreiber:innen von Verkehrsmitteln teil. Diese Erhebung wird, sobald es die Umstände während der Corona-Pandemie zulassen, wiederholt, um Wirkungen ableiten zu können.
„3.720.018 Euro Projektbudget
27.194 Euro Abfluss im Finanzjahr“
Zielgruppen: 3.466 Mädchen, Jungen und Jugendliche in Alexandria und Assiut
Programmziele: mehr Sicherheit für Mädchen und junge Frauen in Städten, Teilhabe von Jugendlichen – vor allem Mädchen und jungen Frauen – an öffentlichen Entscheidungen
Erreichte Patenkinder: 5.896
Programmpartner: ABWA, Caritas, EFACC und W&D
Laufzeit: November 2017 bis Mai 2023
Finanzierung: Mädchen-Fonds