Schulbildung trotz Erdbeben: Afriyana gibt nicht auf

Foto: Plan International

Starke Erdbeben haben 2018 in der Provinz Zentral-Sulawesi in Indonesien über 1.500 Schulen zerstört. Eine davon hatte die 31-Jährige Afriyana selbst aufgebaut und geleitet. Plan International half ihr beim Wiederaufbau.

Afriyana lebt seit ihrer Hochzeit in einem ländlichen Dorf in Donggala, Indonesien. Schnell bemerkte sie, dass es nur wenige Bildungsmöglichkeiten für die Kinder gab – die nächste Grundschule war über fünf Kilometer entfernt. Die Kinder, die den Weg zur Schule auf sich nahmen, nutzen häufig gefährliche Transportmittel. Aber nicht nur der Weg war ein Hindernis, sondern auch die Schulgebühren. Viele Familien konnten es sich nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Afriyana wollte etwas tun und entschloss sich dazu, eine kostenlose Schule im Dorf zu bauen.

Dafür sammelte sie in der Gemeinde Geld und ein Jahr später eröffnete sie ihre eigene Schule in einer alten Moschee, die nicht mehr verwendet wurde. Die Tische und Stühle lieh sie von einer anderen Schule. Am ersten Tag kamen bereits 13 Schülerinnen und Schüler.

Obwohl Afriyana vor der enormen Herausforderung stand, die Schule mit minimalen Mitteln zu unterhalten, war das Dorf stolz auf die neue Schule. „Es war ein Segen, dass unsere Kinder ihre Bildung fortführen konnten“, sagten die Eltern eines Schülers.

Klassenfoto vor Afriyanas Schule.
Afriyana (5.v.l.) wollte die Bildungschancen der Kinder in ihrer Gemeinde verbessern und baute ihre Schule nach den Erdbeben gemeinsam mit Plan wieder auf. Foto: Plan International

„Es war ein Segen, dass unsere Kinder ihre Bildung fortführen konnten.“

Eltern eines Mitschülers von Afriyana

Im September 2018 – das zweiten Schuljahr hatte gerade begonnen – zerstörte ein starkes Erdbeben die Schule in weniger als fünf Minuten. Afriyana war verzweifelt, doch ihre Schülerinnen und Schüler motivierten sie dazu, noch einmal von vorne anzufangen. „Wir möchten lernen, auch wenn es unter einem Baum ist“, sagte eines der Kinder zu ihr. Das gab ihr den Mut, die Schule wieder aufzubauen. Mit Bambus und Planen konstruierte sie ein provisorisches Klassenzimmer.

Schüler:innen waschen sich in einem Becken die Hände.
Die neue Schule schützt nicht nur vor Wetterextremen, sondern hat auch getrennte Toiletten und Waschbecken. Foto: Plan International

Als Afriyana versuchte, ein besseres Zelt dafür zu bekommen, wurde sie von der Regierung abgewiesen, weil diese eher öffentliche als private Schulen unterstützte. Afriyana wendete sich an Plan International und gemeinsam konnte das Klassenzimmer so erneuert werden, dass ihre Schülerinnen und Schüler in Sicherheit lernen konnten.

Zwei Monate später wurde Afriyanas Schule wieder aufgebaut und besitzt nun drei Klassenzimmer mit getrennten Toiletten und Waschbecken. Dorfvorsteher, das Schulkomitee, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler waren nach Ideen für das Design und den Bau der Schule befragt worden.

51 Schülerinnen und Schüler nutzten die Schule in den letzten sechs Monaten und konnten so in richtigen Klassenzimmern lernen, ohne sich über Regen oder Hitze Sorgen machen zu müssen. Sie bekamen auch Schuluniformen und Schulmaterialien von Plan International, damit sie wieder am Unterricht teilnehmen konnten.

„Obwohl das Erdbeben unsere Schule zerstört hat, zerstörte es nicht den Wunsch der Kinder, zu lernen“, sagt Afriyana.

„Obwohl das Erdbeben unsere Schule zerstört hat, zerstörte es nicht den Wunsch der Kinder, zu lernen.“

Afriyana (31)

Sie mögen diesen Artikel? Teilen Sie ihn gerne.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Engagieren Sie sich mit uns für eine gerechte Welt! Registrieren Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter

Widerruf jederzeit möglich. Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung sowie unsere Kinderschutzrichtlinie

Newsletter