Die Dünung ist eine Wucht. Der Pazifik spült seine Wogen an die Küste von La Libertad, eines von 14 Departamentos in El Salvador. Er ist für den Surfsport berühmt, doch abseits beliebter Strandabschnitte haben junge Menschen aus ländlichen Gemeinden weniger Jobangebote als jene, die in der Stadt leben.
Armut und der mangelnde Zugang zu hochwertiger Bildung sowie menschenwürdigen Arbeitsplätzen treiben Jugendliche oft in die Kriminalität. Andere verlassen ihre Heimat und riskieren dafür kostspielige und gefährliche Migrationsreisen – mit ungewissem Ausgang.
Frauen stoßen in dem mittelamerikanischen Land auf zusätzliche Hindernisse: Sie haben meistens weniger Möglichkeiten, sich zu vernetzten, als Männer. Hinzu kommen eingeschränktere Zugänge zu Finanzmitteln sowie hochwertiger Bildung und Ausbildung. Hohe Kriminalitätsraten erschweren Mädchen und Frauen vielerorts einen ungehinderten Zugang zu öffentlichen Räumen wie Märkte.
Um einige dieser Probleme anzugehen, setzt sich das Projekt „Generation der Möglichkeiten“ von Plan International dafür ein, dass junge Menschen – insbesondere Mädchen und Frauen – Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen erhalten. Durch Qualifizierungsmaßnahmen und eine Anschubfinanzierung bekommen junge Menschen wie Dina die Chance, ihre eigenen Unternehmen zu gründen und finanziell unabhängig zu werden.
„2019 hörte ich, dass Plan International Schulungen zum Unternehmertum anbietet“, erinnert sich Dina. „Ich wusste, dass das eine Gelegenheit war, und habe nicht gezögert, mitzumachen.“ Vier Jahre später ist die junge Handwerkerin aus La Libertad im Südwesten von El Salvador Inhaberin eines florierenden Unternehmens, das weiterwächst.
„Die Glashütte ,Corazón de Jesús‘ ist ein Familienunternehmen, das Aluminium- und Glasprodukte herstellt. Wir bauen Doppelfenster für Wohnhäuser, Schiebetüren für Badezimmer und Bilderrahmen nach Maß“, erklärt Dina, die zu einer Inspiration für andere Mädchen in ihrer Gemeinde geworden ist.
„Wir bauen Doppelfenster für Wohnhäuser, Schiebetüren für Badezimmer und Bilderrahmen nach Maß.“
Mit ihrer Manufaktur illustriert die junge Frau, dass sie wie jeder Mann Herausforderungen annehmen und bewältigen kann. Im Rahmen des Projekts lernte Dina die Fachkenntnisse kennen, um ein eigenes Unternehmen zu führen, zum Beispiel buchhalterisches Wissen, die Berechnung von Produktkosten und die Ermittlung von Gewinnspannen. Dazu wichtige soziale Kompetenzen im Bereich Kommunikation, Zusammenarbeit und Selbstvertrauen.
Mit einem Startkapital war für Dina schließlich der Zeitpunkt für die Unternehmensgründung gekommen: „Ich halte mich für sehr fähig. Nicht nur Männer können Herausforderungen bewältigen, wir Frauen müssen unsere Fähigkeiten mehr wertschätzen, unabhängig von unserem Alter. Alles hängt von unserem Willen zum Erfolg ab.“
„Alles hängt von unserem Willen zum Erfolg ab.“
Für Dina bedeutet dies eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf andere Departements in El Salvador. Sie will nach San Miguel, La Unión, Sonsonate und Santa Ana expandieren. „Ich möchte mein Unternehmen wachsen sehen, seine Räumlichkeiten erweitern und Arbeitsplätze für andere Menschen schaffen.“
Der Artikel wurde mit Material aus dem salvadorianischen Plan-Büro erstellt.