Maureen: Eine Mischung aus Not und Zwang

Foto: Signe Vilstrup

Maureen möchte mit der Gruppe „Unicorn Resistance“ Kibera zu einem sicheren Ort machen. In unserer Reihe über das Leben in Kenias größtem Slum Kibera erzählen elf junge Frauen ihre Geschichten.

(Inhaltswarnung: Sexueller Übergriff/Vergewaltigung)

Er war 44 Jahre alt und sie war 14. Sie erinnert sich, wie er seine Hand über ihren Mund legte. Sie erinnert sich auch, wie sie die Augen schloss und ein Kinderlied summte, während er über sie kam …

Als Maureens Mutter krank wurde, musste sich die 14-Jährige um das Überleben der Familie kümmern. Sie verließ die Schule, zog zu reichen Leuten und arbeitete dort als Haushälterin. Es war harte Arbeit, aber zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie ihr eigenes Bett zum Schlafen. Für sich allein hatte sie es trotzdem nicht: Der 44-jährige Onkel der Familie kroch in ihr Zimmer, wenn der Rest der Familie schlief. Er sagte ihr, es sei Teil ihres Jobs und dass sie niemals jemandem etwas sagen dürfe. Als sie von ihm schwanger wurde, war Maureen 15 Jahre alt. Sie wurde ohne Lohn rausgeworfen.

Kibera soll ein sicherer Ort werden

Den Vater ihres Kindes hat Maureen seitdem nie wieder gesehen. Nach dieser schrecklichen Erfahrung versank sie in ein dunkles Leben aus Hunger, Gewalt und Missbrauch, das aus einer Mischung aus Not, Zwang und schlechten Entscheidungen hervorging. „Du wirst taub, wenn du die ganze Zeit darüber nachdenkst, wie du überleben kannst.“

Portrait einer Schwarzen Frau, die den Kopf leicht seitlich gelehnt hat und lacht. Sie trägt viele verschiedene Ketten um den Hals.
Maureen hat die Gruppe „Unicorn Resistance“ gegründet. Signe Vilstrup

„Kein Mädchen sollte gezwungen sein, Gewalt zu erleben.“

Maureen, setzt sich für missbrauchte Mädchen und Frauen und Prävention ein

Maureen hat einen Weg aus der Dunkelheit gefunden. Zusammen mit einer Gruppe weiterer Frauen hat sie die „Unicorn Resistance“ gegründet, die Mädchen und jungen Frauen, die missbraucht wurden, hilft.

„Hier in Kibera werden Mädchen vergewaltigt und können nichts dagegen tun“, sagt Maureen. „Ich helfe ihnen, die Täter bei der Polizei anzuzeigen und ihre Fälle vor Gericht zu bringen. Ich träume davon, einen sicheren Ort zu schaffen, damit kein Mädchen mehr gezwungen wird, mit Gewalt zu leben.“

Mädchen gezielt helfen

Wir von Plan International engagieren uns für den Schutz, die Bildung, die politische Teilhabe, die Gesundheit und die Einkommenssicherung von Mädchen und jungen Frauen. Unser Mädchen-Fonds leistet einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Benachteiligung, Armut und Gewalt. Mit Ihrer Spende können wir zum Beispiel Projekte zum Schutz vor sexueller Gewalt und Ausbeutung, zur Einkommenssicherung sowie für gleichberechtigte, gesellschaftliche Teilhabe und Zugang zur Schulbildung umsetzen, damit Mädchen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erhalten.

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