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70 Kilometer nördlich der ukrainischen Stadt Cherson am Fluss Dnepr liegt das Wasserkraftwerk Nova Kachowka. Der dazugehörige Damm wurde am 6. Juni beschädigt, was zu seinem Bruch geführt hat. Der nördlich davon gelegene Stausee, der ursprünglich flächenmäßig viermal so groß wie der Bodensee war, ist abgeflossen – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Die Wassermassen führten zu schweren Überschwemmungen und ökologischen Schäden in den betroffenen Gebieten im Süden der Ukraine. Zudem könnte mittelfristig die Wasserversorgung in der gesamten Region gefährdet bleiben.
Da der Dnepr nach Süden in Richtung Schwarzes Meer fließt, sind vor allem Gebiete im Süden betroffen, zum Beispiel in den östlichen Teilen der Oblast Mykolaiv.
Plan International Ukraine und seine Partnerorganisationen haben auf die Auswirkungen der Überschwemmungen und Vertreibung von Menschen nach der Zerstörung des Nova-Kachowka-Damms reagiert. Der Flutkatastrophe folgte direkte humanitäre Hilfe: Materialien für den Bau von Notunterkünften, Lebensmittel und Hygienesets wurden in der Region an betroffene Familien verteilt und Maßnahmen für den Kinderschutz verstärkt, etwa durch Schulungen zu Mindeststandards in Bezug auf Kinderrechte sowie den Ausbau von sicheren Schutzräumen für Mädchen und Jungen. Zudem sollen 1.500 Kinder Malsets erhalten, um die teilweise traumatischen Erlebnisse in einem Kunstprojekt zu verarbeiten. Plan International Ukraine unterstützt zudem zwei Projekte für sauberes Wasser, Waschräume und bessere Hygiene (WASH), um die Situation an 13 Schulen in der Region zu verbessern.