Noch bis Juli 2022 läuft ein Plan-Projekt, das die Sozialförderung und Familienplanung in Burkina Faso zum Ziel hat. Ein besonderer Fokus liegt auf der Stärkung der sexuellen und reproduktiven Rechte sowie der Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Unsere Fachleute führen diesbezüglich Sensibilisierungsveranstaltungen durch und sorgen zudem für die Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie eine verbesserte Gesundheitsversorgung. Seit dem Projektbeginn im Februar 2019 wurden unter anderem 62.663 Schüler:innen in der Region Est sowie 10.050 Schüler:innen in der Region Centre-Est erreicht. Finanziert wird das Vorhaben mit insgesamt 2,6 Millionen Euro durch die Generaldirektion Entwicklung und Zusammenarbeit der Europäischen Kommission (EuropeAid).
Die UN-Kinderrechtskonvention gilt auch in Ägypten. Vor allem im traditionell geprägten Oberägypten mangelt es jedoch an sozialen Strukturen, um die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Rechte von Mädchen und Jungen umzusetzen. Ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördertes Plan-Projekt setzte hier an. Zwischen August 2017 und Februar 2021 haben wir mit lokalen Partner:innen die Kinderschutzstrukturen in den Bezirken Qena und Sohag gestärkt. Ein Fokus lag dabei auf der Unterstützung benachteiligter und bereits straffällig gewordener Kinder.
Trotz der Corona-Pandemie mit Lockdown hat das Projekt fast alle Ziele übertroffen: Mehr als 19.000 Mädchen und Jungen sowie 9.500 Erziehungsberechtigte haben daran teilgenommen. Die zwölf aufgebauten Kinderschutzkomitees sind fest in den Partnergemeinden verankert und haben zu einer größeren Melderate bei Kinderrechtsverletzungen beigetragen. Insgesamt wurden über 130.000 Menschen mit Angeboten wie einer Telefonhotline erreicht. Unsere Aufklärungsarbeit bei Eltern, Betreuungspersonen, Justizangestellten und lokalen Behörden hat dazu beigetragen, dass straffällig gewordene Minderjährige in Oberägypten zukünftig mehr Schutz und Chancen im Alltag erhalten.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist insbesondere im Nordosten Brasiliens für viele Menschen nicht gesichert. Dies betrifft Mädchen stärker als Jungen, da Erstere traditionell für die Wasserversorgung im Haushalt verantwortlich sind. Seit September 2017 engagierte sich Plan International mit Unterstützung der NORMA Group beim Aufbau und der Einrichtung von Trinkwasser- systemen. Insgesamt 605 Familien in sechs ländlichen Gemeinden in Codó und Peritoró profitieren von dem Projekt NORMA CleanWater, in dessen Rahmen auch Gemeindegärten entstanden, um die Ernährungssituation der Bewohner:innen langfristig zu verbessern. In über 54 Workshops informierten wir in den Partnergemeinen zu Themen wie sauberes Wasser, gute Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit. Aufgrund der Erfolge startete Plan International mit der NORMA Group im November 2020 ein Folgeprojekt, das weitere Gemeinden erreichen wird.
Etwa 18 Prozent der Bevölkerung Kambodschas sind zwischen 15 und 24 Jahre alt – und ihr Anteil wächst. Doch viele Familien in abgelegenen und/oder wirtschaftlich schwachen Gebieten können es sich nicht leisten, in eine qualifizierte Ausbildung ihrer Kinder zu investieren. In dem südostasiatischen Land vorherrschende Geschlechternormen führen vor allem bei jungen Frauen dazu, dass sie von ihren Familien keine Unterstützung für eine Berufsausbildung bekommen. Oftmals können sie weder gut informiert eine Entscheidung über ihre persönlichen Ziele treffen noch einen Beruf ihrer Wahl ergreifen. Bis September 2023 führt Plan International daher ein Projekt zu gendertransformativer Jugendbeschäftigung in den Regionen Siem Reap und Ratanakiri durch.
Durch die Qualifikation von Ausbilder:innen sowie Schulungen für Eltern und Jugendliche soll zu einem Umdenken in Bezug auf die Fähigkeiten von jungen Frauen sowie langfristig zu einer verbesserten ökonomischen Situation beigetragen werden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt das Vorhaben mit etwa 700.000 Euro, das 6.475 Personen – die Mehrzahl davon Frauen – in 87 Kommunen erreicht.
In der von Dürre und wirtschaftlichen Krisen gezeichneten simbabwischen Bergbauregion Kwekwe leben viele Mädchen und Jungen in Armut. Ihre Rechte – etwa in Bezug auf Schutz, Bildung oder gesellschaftliche Teilhabe – sind durch Kinderarbeit und/oder frühe Heirat bedroht. Besonders gefährdet sind Kinder mit Behinderungen, die zusätzlich Diskriminierung erfahren.
Wir von Plan International haben zwischen Dezember 2017 und Februar 2021 ein Projekt zur Stärkung von Jugendbeteiligung und Inklusion durchgeführt. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurde die Stigmatisierung von Kindern mit Behinderung abgebaut, zum Beispiel durch ihre Teilnahme an einem nationalen Jugendparlament und lokalen Schulclubs. 1.271 Mädchen und Jungen – darunter 105 mit Behinderungen – engagierten sich aktiv für die Belange von 6.000 Kindern.
Trotz der Einschränkungen während der Corona-Pandemie wurden über 22.000 Menschen mit unseren Aufklärungskampagnen erreicht. Viele Eltern von Kindern mit Behinderungen wollen die Selbsthilfegruppen des Projekts auch zukünftig als sichere Foren für inklusive Gemeindearbeit nutzen.
Mädchen und Jungen der Volksgruppe Rohingya erhalten verbesserte Bildungschancen. Hunderttausende von ihnen flohen 2017 nach gewaltsamen Übergriffen aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch. Dort leben sie in Camps rund um die Stadt Cox’s Bazar, wo es für viele Kinder kaum Bildungsmöglichkeiten gibt. Etwa 800 Schülerinnen und 200 Schüler der Klassenstufen 6 bis 10 können nun auf der Grundlage des myanmarischen Lehrplans in häuslichen Lernzentren unterrichtet werden. Das Vorhaben ist Teil eines Bildungsprojekts, das insgesamt 23.540 Mädchen und Jungen in Flüchtlingscamps sowie 2.500 Kinder aus Aufnahmegemeinden im Alter von drei bis 18 Jahren erreicht. Plan International begann im September 2020 mit der Umsetzung des dritten Projektbausteins, UNICEF unterstützt die Arbeit mit 2,4 Millionen Euro. Erprobt werden innovative Lernansätze, die die weitere Arbeit auf diesem Gebiet in dem südasiatischen Land unterstützen.